Durch Veröffentlichungen in lokalen Medien bin ich auf den Naturerlebnispark vor den Toren Waldbröls aufmerksam geworden. Der besondere Clou sollte ein 1.635 m langer Baumwipfelpfad sein. Ich sah mich schon nach Tarzanart durch die Baumkronen streifen, wurde aber dann doch eines Besseren belehrt.
Ich bin über die B 478 (Abfahrt Hennef Ost der A 560) hingefahren. Die Anfahrt durch das Bröltal ist etwas zeitaufwendig, der Park selbst ist aber leicht zu finden (gute Beschilderung ab Waldbröl).
Als erstes fällt dem Besucher dieser mächtige Turm ins Auge, der sich in zwölf oder dreizehn Windungen auf 40 m in die Höhe schraubt. Oben gibt es neben einer grandiosen Aussicht auf Westerwald, Siebengebirge, Köln (Dom, bei klarer Sicht!) und das Bergische Land jede Menge Informationen über die Geschichte der Region, vor allem die industrielle Entwicklung. Originell: das entsprechende Jahr ist auf einer der Baumscheibe einer rund 200 Jahre alten Eiche abgebildet, d.h. dem Ereignis ist der entsprechende Jahresring zugeordnet.
Allerdings: die Rampe und die Zuwegungen zu dem Turm sind wohl in den 1.635 m des Waldgipfelpfades mit eingerechnet :-( , der Weg durch die Bäume ist also tatsächlich kürzer.
Die Baumscheibe der etwa 200 Jahre alten Eiche.
Vor Ort zeigte sich auch, dass meine Vorstellungen von einem "Baumwipfelpfad" doch erheblich von dem abwichen, was der Besucher tatsächlich vorfindet. Hier in Waldbröl handelt es sich nicht um einen ausgebauten Kletterwald (hatte ich gedacht, irgendwie mit schmalen Stegen, immer an den Bäumen entlang), sondern um eine solide breite "Autobahn", die auf einer Stelzenkonstruktion in den Wald gesetzt wurde. Insgesamt finden große und kleine Besucher dort fünf Stationen mit Infotafeln mit allerhand Wissenswertem über den Wald als Biotop. Schließlich versteht sich Panarbora als Umweltbildungsstandort. Die ganze Anlage ist barrierefrei und kann hervorragend mit Kinderwagen und Rollstühlen befahren werden.
v.l.n.r.: der gute ausgebaute Baumwipfelpfad, Ausblick von einer der Plattformen, interaktive Infotafel
Sonst nicht so gut sehen: unreifer Fruchtstand der Buche (Bucheckern) und Fichtenzapfen
Betreiber des Panarbora ist das Deutsche Jugendherbergswerk, Landesverband Rheinland. Daher ist auf dem Gelände eine Jugendherberge gebaut werden, in der die Gäste in besonderen Gebäuden wie den Baumhäusern (Foto) untergebracht sind. Entsprechend hoch ist der Anteil an Kindern, die von speziell geschulten Guides durch die Anlage geführt werden.
Brauchen noch etwas Zeit: das Labyrinth aus Hainbuchen und der Weidentunnel.
Zum Toben gibt es für die Kleinen hervorragend ausgestattet Spielplätze, für das leibliche Wohl sorgt ein Restaurant (an meinem Besuchstag unter der Woche gab es ab zwölf Uhr warmes Essen) mit einfachen, preiswerten Gerichten.
Weitere Informationen unter www.panarbora.de.
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