Was blüht denn da?

Im zeitigen Frühjahr sind die Bäume noch ohne Laub, so dass die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auch die Pflanzen auf dem Waldboden erreichen können. Einige Pflanzen nutzen diesen Umstand, um mit ihren Blüten die ersten Insekten anzulocken und  in dieser kurzen Zeit die Vermehrung für das kommende Jahr sicherzustellen. Auf dem Waldboden dominieren dann die Farben weiß, violett/rosa und gelb.  Schauen wir uns an, was Sie jetzt bei einem Waldspaziergang, z. B.  im Siebengebirge, am Wegrand finden können.


Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist ein typischer Frühblüher, der 15-25 cm hoch wird und ausgedehnte Teppiche, vorzugsweise in Laub- und Nadelwälder bildet.


Das Frühlings-Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) sorgt zwischen März und Mai für gelbe Farbakzente  und feuchten Laubwäldern und auf Wiesen. Die Blätter sind vor der Blüte essbar und haben einen hohen Gehalt an Vitamin C.  Nach der Blüte sind sie für Menschen giftig!


Das Großblättrige Immergrün (Vinca major) vermehrt sich kriechend über Knoten, die bei Kontakt mit dem Boden verwurzeln. Er ist "begehbar" und wird daher auch in Gärten in kultivierter Form als Bodendecker genutzt. Im Siebengebirge ist es nahe der neuen Aussichtsplattform an der Rabenlay häufig zu finden.


Die Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum) unterscheidet sich durch die weißen Zeichnungen auf der Blütenunterlippe von anderen Taubnesselarten wie der Roten Taubnessel.  Sie steht häufig in Unkrautgesellschaften und an Wegrändern. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, hier durch eine Hummel.


Das Märzveilchen (Viola adorata) duftet im Gegensatz zum Waldveilchen markant.  Beide lassen sich bei der Vermehrung von den Waldameisen unterstützen, da an den Samen Nährstoffe haften, auf die es die Insekten abgesehen haben. Die kleinen Körnchen schleppen sie zu ihren Nestern, auf diese Weise wird das Saatgut im Wald verteilt.


Die Waldsternmiere (Stellaria nemorum) blüht ausdauernd bis in den August hinein. Sie bildet ausgiebige Polster, vor allem in Laubwäldern.


Von exotischer Schönheit ist der an Orchideen erinnernde Hohle Lerchensporn (Corydalis cava). Er blüht in zwei Farben zwischen März und Mai.


Das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) wird wegen seiner zweifarbigen Blüten auch "Brüderchen und Schwesterchen" genannt. Schon Hildegard von Bingen nutzte diese Heilpflanze zur Behandlung von Lungenkrankheiten (Name!)


Auch der Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) zeigt im Frühjahr erste Blüten. Die jungen Blätter enthalten verdauungsfördernde Bitterstoffe; sie können z.B. in Smoothies verwendet werden. Nach den Blüte bilden sich die Samenkörnchen an kleinen "Fallschirmen" aus. Dann wird aus dem Löwenzahn die "Pusteblume".


Alle Fotos: M. Markolwitz mit Panasonic Lumix FZ 1000